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Pestkapelle

Die Kapelle wurde im Jahre 1662 errichtet. Versetzen wir uns einmal in diese Zeit zurück. Der dreißigjährige Krieg, unter dem Engers sehr zu leiden hatte, war gerade überstanden. Die Bevölkerung war bitter arm, den über viele Jahre wurde sie von den Truppen, die mit ihren Kampfhandlungen die Feste Ehrenbreitstein umkämpften, ausgehungert.

Als die Pest ausbrach, wurden die Menschen weggemäht.Nur fünf Familien überlebten in Engers die Seuche.Sie hatten ein Gelübde ausgesprochen und den hl. Sebastianus angerufen.Wenn sie überlebten sollten, so würden sie ihm eine Kapelle errichten.Das haben sie dann auch getan. Zuvor jedoch, so berichtet die Sage, kam es in der Nacht zu einem merkwürdigen Vorfall. Es hub ein Donnern an, zuerst ganz leise, dann immer stärker und zum Schluß hörte es sich so an, als ob ein großes leeres Fass mit viel Getöse durch den Ort rollte, den Rheinberg hinunter in den Rhein und von Stund an war die Pest aus Engers verschwunden.

Die Überlebenden bauten die Kapelle. Die Männer huben die Fundamente aus und die Frauen schleppen in ihren Schürzen die Steine heran, die sie von der Stadtmauer abtrugen.

In jedem Jahr am 20. Januar, dem Patronatsfest des hl. Sebastianus, wird hier in der Kapelle eine Andacht gehalten und dieses Ereignisses gedacht.Eine Meßfeier darf auf Grund einer Anordnung des Generalvikariats aus dem Jahre 1820 nicht mehr hier abgehalten werden.

Im Innern befindet sich eine Mensa mit einem hölzernen Nischenaufsatz mit vergoldeten Rokokoelementen, ein Märtyrer und eine Figur des hl. Sebastianus.

 

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